Lymphödeme bei Kindern

Lymphödeme bei Kindern sind eine besondere Herausforderung für die Medizin. Diese Erkrankung betrifft nicht nur die kleinen Patienten, sondern auch Eltern, Großeltern, Geschwister, oft einen ganzen Familienverband.

 

Wegen des gestörten Körperbildes durch mögliche krankheitsbedingte Verunstaltung der Extremitäten sowie der diagnostischen und therapeutischen Unsicherheit, droht der Familie die Isolation. Umso wichtiger ist eine frühzeitige exakte diagnostische Abklärung und fachgerechte Behandlung.

Lymphödeme bei Kindern sind fast immer angeborene (primäre) Lymphödeme. Viel seltener sind sekundäre Lymphödeme nach Krebstherapie, Unfällen oder Verletzungen.

Wir behandeln an der Lymphklinik Wolfsberg auch Kinder mit Lymphödem – wobei wir Kinder grundsätzlich immer mit Begleitperson aufnehmen. Die Begleitperson absolviert alle Schulungen und lernt den Umgang mit Kompressionsbehelfen, sodass sie nach Ende des Reha-Aufenthaltes das Kind bestmöglich begleiten kann.

Typischerweise hat ein primäres Lymphödem seine Ursachen in einer erblichen Entwicklungsstörung, die dazu führt, dass die Lymphgefäße

  • in zu geringer Menge vorhanden sind (dies betrifft meist auch die Lymphknoten),
  • zu schmal sind oder
  • zu weit sind.
  • In manchen Fällen besteht ein primäres Lymphödem von Geburt an – wie das sogenannte hereditäre Lymphödem Typ I (Nonne-Milroy-Syndrom), bei dem keine weiteren Beschwerden auftreten.
  • Ein hereditäres Lymphödem Typ II (Meige-Syndrom) beispielsweise macht sich meist erst in der Pubertät bemerkbar: Hier treten weitere Symptome wie Minderwuchs oder Übergewicht auf.
  • Meist entwickelt sich ein primäres Lymphödem bei jungen Menschen nach der Pubertät zwischen dem 15. und 20. Lebensjahr (sog. Lymphoedema praecox).
  • Seltener entsteht ein primäres Lymphödem nach dem 35. Lebensjahr (sog. Lymphoedema tardum).