Medieninformation

Die Lymphklinik Wolfsberg ist Österreichs einzige Lymphklinik, die sowohl Akutversorgung als auch Rehabilitation anbietet. Seit 2002 werden im LKH Wolfsberg Patienten mit einem Lymphödem betreut. Die Lymphklinik wurde 2010 neu gebaut und war die erste Rehabilitationseinrichtung dieser Art in Österreich. Das Gebäude, das 2011 mit dem Landesbaupreis ausgezeichnet wurde, erinnert eher an ein Hotel als an eine Klinik.
In den letzten zwölf Jahren konnten rund 7500 Patienten erfolgreich behandelt werden. In der mehrfach zertifizierten Lymphklinik (ISO 9001, Qualitätszertifikat nach EN 15224, Reha-QMS) stehen 10 Betten im Akutbereich und 60 Betten für die Rehabilitation zur Verfügung. Das gesamte Team besitzt jahrelange Expertise im Bereich der Lymphologie. Die Anbindung an das LKH Wolfsberg bietet den Patientinnen und Patienten zusätzliche Sicherheit. Die Basis für die hochwertige Versorgung ist das Zusammenwirken aller Beteiligten – von der entsprechenden Diagnose bis hin zu den Therapien.

Die Lymphologie ist ein Bereich der Medizin, der erst seit den 60er Jahren erste wissenschaftliche Beachtung fand. Umso wichtiger ist den Ärzten der Lymphklinik Wolfsberg, das Bewusstsein vor allem auch unter den Ärzten zu schaffen, damit die Betroffenen möglichst rasch die richtige Therapie bekommen. Ein Lymphödem ist keine schicksalshafte Erkrankung, die „ertragen“ werden muss, sondern die sehr gut behandelt werden kann.
Wesentlich für den Behandlungserfolg sind eine sorgfältige Diagnostik und die entsprechende individuelle Therapie. „Wenn dieser ganzheitliche Ansatz auch von fachkundigen Personen verfolgt wird, können die Patienten sehr gute Erfolge erzielen“, betont EOA Dr. Christian Ure, interimistischer Leiter der Lymphklinik.

Das Lymphödem ist eine Erkrankung des Lymphgefäßsystems, welches für den Abtransport von Flüssigkeit und Eiweiß aus dem Gewebe sorgt. Kommt es zu einer Störung dieses Transports, geschieht dasselbe wie bei einem Unfall auf der Autobahn: Es staut sich. Die eiweißreiche Flüssigkeit, die nicht mehr abfließt, verbleibt im Gewebe und bildet eine zunehmend härtere Schwellung – das Lymphödem. Bleibt das Lymphödem unbehandelt, setzt es sich immer weiter fort.

Unterschieden wird zwischen dem seltenen primären Lymphödem (durch angeborene Funktionsstörungen oder Missbildungen) und dem weitaus häufigeren sekundären Lymphödem nach verschiedenen Erkrankungen.
Das sekundäre Lymphödem ist meist eine Folge von Operationen und Bestrahlungen, Infektionen oder Unfällen. In der Lymphklinik werden angeborene (primäre) Lymphödeme, erworbene (sekundäre) Lymphödeme sowie Gefäßmissbildungen (Angiodysplasien) diagnostiziert und therapiert

Therapie des Lymphödems in der Lymphklinik Wolfsberg: Philosophie und Behandlungsansatz

In der Patientenbehandlung orientiert sich das Team am biopsychosozialen Modell, das die Beziehung zwischen Körper und Geist beschreibt. Dementsprechend folgt der Rehabilitationsprozess diesem ganzheitlichen Ansatz: ein interdisziplinäres Team aus Medizinern, Pflegekräften, Therapeuten, Psychologen, Sozialarbeitern und Diätologen betreut die Patienten nach ihren individuellen Bedürfnissen.

  • Die Rückführung des Lymphödems in ein niedrigeres Stadium
  • Ödem-/Volumenreduktion, im Idealfall Ödemfreiheit und Normalisierung des Volumens
  • Reduktion der Verhärtungen und Konsistenznormalisierung des betroffenen Lymphödemgebietes
  • Funktionsverbesserung von Muskel- und Gelenkspumpen,
  • Vermittlung von Selbstbehandlungsmöglichkeiten(Hautpflege, Lymphdrainagegriffe, Technik der lymphologischen Kompressionsbandage, entstauende Bewegungsübungen),
  • Vermeidung von Komplikationen (wie Erysipelinfektionen, Pilzinfektionen, Entwicklung einer bösartigen Entartung – Lymphangiosarkom)
  • Die soziale Wiedereingliederung der Betroffenen,
  • Die Vermeidung von Pflegebedürftigkeit,
  • und immer eine Steigerung der Lebensqualität

Im Rahmen der Akutversorgung werden Schädigungen des Lymphsystems, die nach Operationen oder auch Unfällen eingetreten sind, abgeklärt und behandelt.

 

Dazu zählen:

  • komplizierte Lymphödeme mehrerer Körperregionen gleichzeitig
  • Kinder mit Lymphödemen und kombinierten Gefäßanlagestörungen
  • Patienten, die zusätzlich zum Lymphödem an weiteren ödemverschlechternden Erkrankungen leiden
  • Komplikationen (Rotlauf, nässende nicht heilende Wunden,…)

Durch die direkte Anbindung zum LKH Wolfsberg ergeben sich zahlreiche Synergieeffekte, zum Beispiel einzigartig in Österreich: Patienten, die eine Dialysebehandlung benötigen, können diese auch im Rahmen eines Reha-Aufenthalts in der Lymphklinik fortführen.

In der Lymphklinik Wolfsberg stehen moderne Diagnosemöglichkeiten zur Verfügung wie z.B.:

 

  • Hochauflösender Ultraschall
  • Indirekte Lymphographie
  • Interstitielle MR-Lymphangiographie
  • Funktionslymphszintigraphie (in Kooperation mit Nuklearmedizin)

Für die angiologische Diagnostik stehen zahlreiche Untersuchungsmethoden – vom CW-Doppler bis zur MRI-Angiographie – zur Verfügung. Internistisch/Angiologische-, sowie zahlreiche konsiliarfachärztliche Untersuchungen vervollständigen das Diagnosespektrum.

Der Schwerpunkt der Lymphödembehandlung in der Lymphklinik Wolfsberg liegt in der konservativen Lymphödemtherapie und weiteren physikalischen Therapiemöglichkeiten.

 

Bei der Komplexen Physikalischen Entstauungstherapie (KPE) handelt sich um eine Therapie, die aus mehreren Komponenten zusammengesetzt ist und die vorbereitende Hautpflege, danach eine manuelle Lymphdrainage mit anschließender Kompressionsbandagierung sowie Bewegungstherapie unter der Kompression umfasst. Bei ausgeprägten Lymphödemen ist diese spezielle Therapieform, die von geschultem Personal durchgeführt wird, unumgänglich.

Bei der Kompressionsbandagierung geht es vor allem darum, diese individuell auf den Patienten abzustimmen und auch mögliche Zusatzerkrankungen zu berücksichtigen. „In Absprache mit den Medizinern gilt es abzuwägen, wieviel Druck die Bandage ausüben kann – bei gleichzeitiger größtmöglicher Bewegungsfreiheit“, erklärt Lymphtherapeutin Kerstin Pleschounig.

Ohne Behandlung kann das chronische Lymphödem weiter fortschreiten. Dabei kommt es zu einer massiven Volumenzunahme des betroffenen Körperteiles (Arm, Bein, Kopf, Genital) und in weiterer Folge zu einer zunehmenden Immobilität bis hin zur Invalidität. Im schlimmsten Fall können Komplikationen auch zum Tod führen. „Daher sollte selbst bei geringer Lymphödemausprägung frühzeitig eine Therapie durchgeführt werden“, sagt OA Dr. Gert Apich.

Lymphödemspezifische Therapien wie apparative intermittierende Kompression (AIK), Maschinelle Unterdrucktherapie (Lympha TouchR) , Lymph-Taping, Low Level Laser Therapie (LLLT)

 

Lymphödemunspezifische Therapien wie Physikalische Therapien von lymphödemverschlimmernden Begleiterkrankungen, wie z. B. bei muskuloskelettalen Dysfunktionen (Physikalische Modalitäten: Elektro-,Ultraschall-,Thermo-,Laser-Magnetfeldtherapie, Medizinische Trainingstherapie: Kraft- und Ausdauertraining, Atemtherapie, Sensomotoriktraining, Ergotherapie: Schienen- und Orthesenversorgung, Selbsthilfetraining (ATL), Logopädische Therapie: bei Sprach-,Sprech-,Schluck-, Stimmstörung z.B. nach Krebsoperationen im Kopf/Hals-Bereich )

Ist eine operative Therapie notwendig, kommen Resektionsmethoden (z.B. Entfernung entstauter schlaffer Lymphsäcke an der Oberschenkelinnenseite) und rekonstruktive Verfahren (mikrochirurgische Wiederherstellung unterbrochener Lymphbahnen) zum Einsatz.

Der niedergelassene Arzt kann seinen Patienten an die Lymphklinik Wolfsberg zur lymphologischen Rehabilitation zuweisen. Nach der Bewilligung eines Rehabilitationsantrags folgt ein 22-tägiger Reha-Aufenthalt. Unter Berücksichtigung allfälliger Kontraindikationen wird dann eine auf den Leitlinien basierende, individuelle, bio-psycho-soziale Rehabilitationsbehandlung durchgeführt. Zum Abschluss des Aufenthaltes wird der Patient mit Maß-Kompressionsstrümpfen und diversen Informationsmaterialien versorgt. Um die Nachhaltigkeit des Therapieerfolges zu überprüfen, erfolgen regelmäßige Kontrollen mit klinischer Untersuchung und Kontrollmessungen.

  • Eine individuelle Therapie durch ein interdisziplinäres Team (Mediziner, Pflegekräfte, Therapeuten, Psychologen, Sozialarbeiter und Diätologen) ergänzt durch eine perfekt abgestimmte Nachsorge
  • Das Team vor Ort besitzt jahrelange Expertise im Bereich der Lymphologie
  • Die Komplexe Physikalische Entstauungstherapie (KPE) ist die wichtigste Säule in der konservativen Lymphödemtherapie
  • Zusätzliche medizinische Kompetenz und Sicherheit durch die Anbindung an das LKH Wolfsberg
  • Ein ansprechendes Ambiente mit Hotelcharakter, das die Heilung fördert (Ein- oder Zweibettzimmern, es stehen auch Zimmer für Begleitpersonen zur Verfügung)
  • Das Gebäude (Architekten Laudon & Habelar, ausgezeichnet mit dem Kärntner Landesbaupreis 2011) erinnert eher an ein Hotel, als an eine Klinik
  • Bei rund 40% der Patienten handelt es sich um onkologische Patienten mit einem sekundären Lymphödem in Folge einer Krebsbehandlung. Die restlichen ca 60% der behandelten Patienten in der Lymphklinik leiden an einem primären oder chronisch sekundären Lymphödem anderer Ursache.
  • Laufende Qualitätskontrolle hat in der Lymphklinik Wolfsberg einen hohen Stellenwert: Bei den regelmäßigen Patientenumfragen zur Qualität der Therapie bewerten im Schnitt 94,2 Prozent der Patienten mit „Sehr gut“, weitere 5% mit „Gut“.
  • Jährlich werden rund 880 Patienten betreut. Die meisten Patienten leiden an Beinlymphödemen (65%), gefolgt von Armlymphödemen (24%), Kopflymphödemen (5%) sowie Mammalymphödemen und Genitallympödemen (je 3%).

Kontakt:

Lymphklinik Wolfsberg, im LKH Wolfsberg, ein Haus der KABEG
Abteilungsvorstand: Prim. Dr. Christian Ure

Paul-Hackhofer-Str. 9
9400 Wolfsberg, Austria

+43 4352 533-76903
+43 4352 533-76165
sekretariatlymph(at)lkh-wo.at
www.lymphklinik.at